: Großes Gezeter, dann große Feier
Die Fußballer des VfL Bochum sichern sich im Elfmeterschießen gegen Fortuna Düsseldorf nach deutlicher Hinspielniederlage doch noch den Klassenerhalt
Takashi Uchino weinte minutenlang. Um 23.14 Uhr hatte der japanische Rechtsverteidiger von Fortuna Düsseldorf den entscheidenden Elfmeter übers Tor geschossen. Der große Traum von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga war nach dem 14. Strafstoß im Elfmeterschießen vorbei. Die große Aufstiegsparty, die nach dem 3:0-Hinspielerfolg schon geplant war, fällt aus. Auch Vorstandsmitglied Klaus Allofs musste das erst einmal verarbeiten: „Wir waren wirklich kurz davor, in die Bundesliga aufzusteigen. Aber da haben die Nerven nicht mitgespielt.“
Nervenaufreibend war das Duell auch für die Bochumer. Deren Torhüter Andreas Luthe, 37, erklärte nach der Partie sein Karriereende und führte nicht ganz ernsthaft an: „Wenn man das so sieht: Das ist auch nichts mehr für mein Herz. Ich muss auch an meine Gesundheit denken.“ Luthe hielt den ersten Elfmeter und war zu dem letzten Einsatz nur gekommen, weil der Verein Stammtorhüter Manuel Riemann ausgebootet hatte.
Für die Bochumer, die nach dem Hinspiel heftig kritisiert wurden, war es ein besonderes Erlebnis. Vor allem für Trainer Butscher, der wohl wieder als U21-Coach in Bochum arbeiten wird. „Ich freue mich, dass ich Teil dieser Geschichte werden konnte. Auf mich ist auch viel eingeprasselt. Es ist schon eine kleine Genugtuung, weil viele nicht mehr daran geglaubt haben“, sagte der 36-Jährige.
Auch die Zukunft von Geschäftsführer Patrick Fabian ist ungewiss. Der langjährige Bochumer Profi war verärgert über die Unruhe im Umfeld. „Kritik ist das eine. Alles andere, was an Unwahrheiten verbreitet wird – ich dachte, der VfL Bochum sei anders. Das müssen wir anders machen. Bochum braucht immer die Gemeinschaft.“ (dpa)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen