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Wenn die Polizei einem den Malstift mopst

Drei Männer in der S-Bahn Richtung Wedel, Typ robuster Fußballfan, Alter so um die vierzig. Einer singt, es geht um Schönheit und Frauen. Leider ist es aus der Ferne nicht gut zu verstehen. Dann wird es deutlicher: Er saß auf einer Bank, erzählt er seinen Kumpels, und hat seinen Namen und den seiner Freundin aufgeschrieben. Es klingt so, als sei die Schreibfläche wahlweise die Bank oder der Mülleimer daneben gewesen. Dann sei ein Polizist vorbeigekommen, woraufhin der Schreiber so getan habe, als müsse er sich in den Mülleimer übergeben. Den Polizisten überzeugte er damit aber nicht.

Der blieb stehen und sagte: „Entweder gibst du mir den Edding oder ich nehme dich mit aufs Revier. Und dann hast du ein riesengroßes Problem.“ „Der Polizist hat mir den Edding geklaut“, beklagt sich der Mann, der sich anscheinend gegen das Revier und das Problem entschieden hat. Auf dem Rückweg habe er den Polizisten in einem Auto der Bundespolizei gesehen. „Die haben gar keine Befugnis“, empört er sich.

Hamburg-Blankenese

13.700 Ein­wohner*innen.

Das ehemalige Fischerdorf hat sich längst zu einem großbürger­lichen Villenviertel entwickelt, in dem seit der Bürgerschaftswahl 2011 aber immer die SPD – und nicht mehr die CDU – die meisten Stimmen bekommt.

Im noblen Blankenese steigt er mit seinen Begleitern aus, und man fragt sich, was er dort wohl vor hat, vielleicht warten dort weitere Bänke. Noch auf dem Bahnsteig wiederholt er fassungslos: „Sie haben gar keine Befugnis.“ Friederike Gräff

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