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Geschubste Anna

Nordseeinsel Helgoland feiert Knallerjubiläum

Lan­ge­anna­fo­to:d­pa

Heute wird auf der Nordseeinsel Helgoland zweifellos der Operation „Big Bang“ gedacht. Am 18. April 1947 sprengten britische Streitkräfte dort deutsche Befestigungen und einen Haufen militärischer Ladenhüter, die seit Kriegsende im geschlagenen Land herumgelegen hatten, in die frische Seeluft. Laut NDR detonierten 6.700 Tonnen Granaten, Raketen und Sprengstoff auf der Insel. Der Wumms ließ angeblich Londons Big Ben erzittern, die vier Kilometer hohe Rauchwolke sah man bis Cuxhaven. Ursprünglich sollte ganz Deutschland der explosiven Behandlung unterzogen werden, aber dann verliebten sich die Briten in das Ausflugsziel. Durch seine Verwüstung sollte Helgoland britische Touristen mehr an heimische Seebäder wie Blackpool nach einem durchfeierten Wochenende erinnern, aber das Pittoreske war dem Eiland einfach nicht auszutreiben. Deswegen wurde Helgoland 1952 an Deutschland vergeben, das es zuverlässig mit Riemchenklinker verhunzte. Nur die berühmte Lange Anna blieb als Mahnmal unverklinkert. Zum runden Jubiläum 2027 soll die Felsnadel angeblich von betrunkenen UK-Touristen in feierlicher Zeremonie umgeschubst werden.

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