Wochenübersicht: Konzert
: Andrea Edlinger hört auf den Sound der Stadt

Berlin Festival (www.berlinfestival.de), 4. 6., Paaren im Glien; Eels, 4. 6., 20 Uhr, Postbahnhof; Amplifier, 7. 6., 21 Uhr, Mudd Club; The Dirtbombs, 9. 6., 21 Uhr, Mudd Club

Eine geballte Ladung Musik kann man sich dieses Wochenende abholen. Dazu muss man allerdings ein kleines Stück Weg zurücklegen. In Paaren im Glien findet am Samstag das Berlin Festival statt. Paaren lässt sich fast noch zu Berlin zählen. Oder weshalb sonst der Name? Wie auch immer: Von 11.35 bis 01.00 Uhr steppt auf zwei Bühnen der Bär. Die Sterne spielen um ca. 22.00 Uhr auf der Hauptbühne. Das Weltall ist ihnen zu weit, aber bis nach Paaren schaffen sie es. In ihren neuesten Liedern hauen sie ordentlich auf die Pauke. Sie lassen die Rockgitarren aufheulen wie nie zuvor und wollen dies als Warnung verstanden wissen – vor den Sternen selbst. Nicht weniger rockt der Ex-Stone-Roses-Frontmann Ian Brown. Er bildet den mehr als würdigen Abschluss auf der Hauptbühne, gegen Mitternacht.

Ende April erst ist ihr Doppelalbum „Blinking Lights And Other Revelations“ erschienen, knapp einen Monat später sind die Eels in Berlin. Von Glück, von Missgeschicken, von schönen und schmerzenden Erfahrungen singen sie da. Unterstützung bekamen sie von prominenter Seite: Tom Waits stimmt mit ein, in die Streicherballade „Going Fetal“. Schade nur, dass er die Eels nicht auch auf ihrer Tour begleitet.

Ähnlich ehrlich und persönlich sind die Texte der britischen Band Amplifier. Nur die Musik ist etwas rocklastiger, etwas näher dran an Lärm. Das Trio gründete sich 2000 in Manchester und brachte erst drei Jahre später ihr erstes Album auf den Markt.

Harter Gitarrenrock, kratzige Männerstimmen, hämmernde Drums, Bass und einschmeichelnde Melodien – das sind die Elemente, aus denen die Musik der Dirtbombs besteht. Auch wenn sie sich bemühen, die Punkrockstars zu mimen, bleiben sie doch sympathische, schwiegersohn-taugliche Männer.