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Wenn bei Schietwetter vor allem die Wärme zählt

Entschuldigung, Sie sehen so aus, als würden Sie sich hier auskennen?“, fragt sehr höflich und angenehm sonor der südländische Gast. Meine gelbe Regenjacke und blaue Mütze, passend zum Schietwetter, täuschen die interkulturelle Kompetenz des Italieners, aber das tut hier nichts zur Sache.

Es stellt sich die Frage, wen die Skulptur hoch oben an der Westseite der Liebfrauenkirche darstellt, des Schmuckstücks, das die Schwiegermutter sogar für „viel schöner als den Dom“ jenseits des Bremer Rathauses hält. Ein Reiter mit großem Umhang ist zu erkennen, drumherum eine steinerne Inschrift. Mühsam – „Brille könnte helfen!“, unkt eine der begleitenden lieben Frauen – entziffert mann irgendwo das Wort „Schwert“: der Heilige Martin müsste das sein. Va bene – mille grazie – arrividerci! Eine sehr angenehme kurze Unterhaltung unter Fremden.

Bremen-Mitte

17.600 Ein­wohner*innen.

Hier finden sich mit der Altstadt die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gleich um die Ecke der Liebfrauenkirche etwa die Bronzestatue der märchenhaften Bremer Stadtmusikanten.

„Aber“, mag der Wahlbremer in mir es sich nicht verkneifen anzugeben, „lassen Sie sich auch den Innenraum nicht entgehen, schon der vielen farbigen Manessier-Fenster wegen!“ „Ja, ja, waren wir schon drin“, antwortet der Tourist. „Sehr schön die Kirche. Mit Fußbodenheizung.“ Werner Schottenloher

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