piwik no script img

Kein Wunder Göttinger Forschung entzaubert Namibias Feenkreise

Kreisförmige Kahlstellen im trockenen Grasland am Rande der Namib-Wüste sind seit Langem Forschungsgegenstand. Wis­sen­schaft­le­r*in­nen der Ben-Gurion-Universität in Be’er Scheva, Israel, und der Göttinger Georg-August-Uni haben nun neue Einsichten in die Entstehung dieser „Feenkreise“ gewonnen: Frisch gekeimte Gräser sterben in ihnen infolge von Wassermangel ab. Als regelrechte Todeszone wirke auf sie der Oberboden: Nach dem Regen sterben sie binnen maximal 20 Tagen ab. Anders als gelegentlich vermutet, spielen dabei weder Termiten noch Feen irgendeine Rolle. Für diese Erkenntnis wurden erstmals die Wurzel- und Blattlängen der einzelnen Graspflanzen in vier Regionen systematisch erfasst und deren Entwicklung mit Messungen der Bodenfeuchte verglichen. Die großen Horstgräser neben den Kreisen kommen mit deren Abnahme besser klar, weil sie tiefer wurzeln. „Sie haben nach dem Regen einen immensen Konkurrenzvorteil gegenüber den frisch gekeimten Gräsern im Feenkreis“, so der Göttinger Ökologe Stephan Getzin. Deren Saugkraft sei zu gering, um neues Wasser aus tieferen Bodenschichten aufzunehmen. Foto: Stephan Getzin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen