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Tuntenhaus hofft auf Rettungsschirm

„Tuntenhaus bleibt!“, rufen die rund 80 Demonstrant*innen, die am Donnerstagmorgen trotz strömenden Regens zum Abgeordnetenhaus gekommen sind. Falls die Po­li­ti­ke­r*in­nen im Plenarsaal das nicht hören sollten, können sie es zumindest sehen, denn die Forderung steht auch auf einem großen Banner an den aufgebauten Absperrgittern. Aus den Boxen grölt Rio Reiser von Ton Steine Scherben „Das ist unser Haus“. Auch der Linke-Abgeordnete und ehemalige Kultursenator Klaus Lederer ist an seinem 50. Geburtstag gekommen, um die Be­woh­ne­r*in­nen des legendären Tuntenhauses in der Kastanienallee 86 in Prenzlauer Berg zu unterstützen. Er übergibt ihnen einen großen Regenbogen-Luftballon und formuliert seinen Geburtstagswunsch: Das Hausprojekt, das schon seit über 30 Jahren ein Safe Space für queere und schwule Menschen ist, soll bleiben. Ob das Tuntenhaus, das im Februar verkauft und daher akut von Verdrängung bedroht ist, eine Chance hat, wird derweil drinnen beraten: Grüne und Linke haben einen gemeinsamen Antrag eingereicht, in dem sie den Senat auffordern, den Bezirk Pankow dabei zu unterstützen, das Vorkaufsrecht auszuüben. Die Entscheidung darüber lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Die Be­woh­ne­r*in­nen hoffen, dass der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sein Bekenntnis zur Regenbogenhauptstadt Berlin ernst meint. Dabei drängt die Zeit: Nur zwei Monate bleiben zur Rettung.Marie Frank (Text) Miriam Klingl (Foto)

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