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Wenn irgendwann doch für Ordnung gesorgt wird

Die mobile Toilettenkabine vor dem Haus ist weg. Dabei gehörte das Plastikding schon fast zum Gehweg. Es war zudem der letzte ferne Gruß der lauten Fassadenisolierarbeiten am Haus. Im Herbst vergangenen Jahres hatten die Isolierarbeiter ihre Arbeiten dann endlich mal abgeschlossen und waren abgezogen. Nur das Klo blieb. Ob der Klovermieter nur verschusselt war oder pleite gegangen ist, kei­ner weiß es, kei­nen interessierte es. Weil: ist ja Berlin, Kreuzberg, Schlesisches Tor, Crackkiez.

Also stand das Chemietoilettchen bis in den Frühling einfach weiter da, tapfer Wind und Winter trotzend. Dann wurde es nachts von unbekannter Hand umgekippt, in der Nacht darauf abgefackelt, wiederum eine Nacht später hatte jemand den entstandenen Plastikmatsch vom Rand in die Gehwegmitte geschoben. Was Menschen halt so machen in ihrer Freizeit.

Berlin-­Kreuzberg

152.200 Ein­wohner*innen.

Stimmt schon, dass Kreuzberg beim Müll mengenmäßig in der Berliner Spitzengruppe liegt. Aber jetzt im Frühling kann man doch auch mal aufs sprießende Grün und die Blumen daneben gucken.

Man hätte sicher auch den Plastikmatsch schnell liebgewonnen. Ach, guck mal, der putzige Plastikmatsch in der Gehwegmitte! Aber bei Plastikmatsch in der Gehwegmitte kennen die Behörden in Berlin kein Pardon. Zwei Tage später war er verschwunden. Jetzt stehen dort wieder E-Scooter im Weg. Rainer Rutz

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