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UdK Berlin: Lehrende erschüttert über antisemitische Proteste

In scharfer Form distanzieren sich jetzt an der Berliner Universität der Künste (UdK) Lehrende von den propalästinensischen Veranstaltungen, die von UdK-Studierenden organisiert wurden und auf denen antisemitische Parolen und Zeichen verwendet wurden (die taz berichtete). In einem von über vierzig Lehrenden unterzeichneten offenen Brief heißt es: „Wir verwehren uns gegen an der Hochschule kursierende Narrative, die Antisemitismus und Rassismus als Gegensätze darstellen, den Verteidigungskrieg Israels mittels einer Verkürzung postkolonialer Theoriebildung als koloniale Mission und Israel als Regime der Apartheid klassifizieren und den Terror der Hamas als Freiheitskampf verschleiern.“ Offenbar war es an der UdK nötig, das auch einige Wochen nach den Anlässen einmal so klar zu formulieren. Bemerkenswert ist, wie konkret der offene Brief auf Vorfälle an der UdK eingeht: „Wir sind über die gewaltvollen antisemitischen Proteste und Aktionen an unserer Universität erschüttert. Wir verurteilen die Performance vom 13. November 2023, in der ein ikonisches Intifada-Zeichen präsentiert wurde, das auf den Lynchmord an zwei Israelis verweist, den Streikaufruf für den 29. November 2023, in dem der Terror der Hamas relativiert wurde, sowie alle weiteren Proteste, in denen im Namen der Solidarität mit Palästina antisemitische Inhalte geteilt und verbreitet wurden, aufs Schärfste.“ Weiter heißt es: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Universität ein angstfreier Lernraum sein muss, in dem Ausgrenzungserfahrungen ausnahmslos anerkannt werden. Die UdK Berlin […] sollte ein Ort sein, an dem sich Lernende, Lehrende und andere Mit­ar­bei­te­r*in­nen in ihren Identitäten zeigen können und dabei vor Diskriminierung geschützt sind.“ Der Brief endet in einem Appell: „Wir begrüßen einen kritischen Austausch über das Geschehen im Nahen Osten, der auf respektvollem Umgang und Kenntnis von historischen Fakten basiert. Politische Diskurse, sofern sie in Universitäten stattfinden, sollten in der Analyse von komplexen Zusammenhängen differenziert bleiben, ohne zu stigmatisierenden und gewaltsamen Ausdrucksformen zu greifen.“