: Schutz für Doñana
Spanien will das andalusische Feuchtgebiet besser schützen. Auf die Landwirte kommen Veränderungen zu – auch finanzieller Art
Spanien will mit einer Investition von 1,4 Milliarden Euro ein Austrocknen des geschützten Doñana-Feuchtgebiets verhindern. Nationale und regionale Behörden unterzeichneten am Montag eine entsprechende Vereinbarung. Die Ministerin für den ökologischen Wandel, Teresa Ribera, sagte, Ziel sei es, die Landwirte zu ermutigen, den Anbau von Feldfrüchten einzustellen, die in hohem Maße auf Grundwasser angewiesen seien. Die hohen Entnahmen beschädigten in den vergangenen Jahren das Schutzgebiet Doñana, das eines der größten Feuchtgebiete Europas ist.
„Dies ist ein Abkommen, mit dem wir dem Druck auf einen Naturschatz ein Ende setzen, von dem es nur wenige auf der Welt gibt“, sagte Ribera. Der Präsident der Region Andalusien, Juan Moreno, sagte, die Landwirte sollten finanzielle Anreize erhalten, um den Anbau einzustellen und die Flächen in und um 14 Städte in der Umgebung von Doñana aufzuforsten. Landwirte, die den Anbau fortsetzen wollen, erhalten weniger Geld und müssen auf ökologischen Anbau umsteigen. Als Teil des Abkommens wird Andalusien die zuvor angekündigten Pläne zur Ausweitung der Bewässerung in der Nähe von Doñana aufgeben. Die Entscheidung war von der Unesco, der Zentralregierung und Umweltschützern kritisiert worden.
Das von der Unesco zum Weltkulturerbe und Biosphärenreservat erklärte Doñana ist ein Überwinterungsgebiet für eine halbe Million Wasservögel und dient als Zwischenstopp für Millionen weitere Vögel, die von Afrika nach Nordeuropa ziehen. Ökologen, die in und um das Gebiet arbeiten, warnen seit Langem, dass das Ökosystem der Sümpfe und Lagunen durch Landwirtschaft und Tourismus stark belastet wird. Die Situation hat sich durch den Klimawandel, eine lange Dürre und rekordverdächtig hohe Temperaturen noch verschärft. Das Schutzgebiet umfasst derzeit 74.000 Hektar an der Mündung des Guadalquivir in den Atlantik an der Südküste Spaniens.
Die Landwirtschaft in der Region hat Bedeutung über Spanien hinaus: Rund um das Feuchtgebiet werden vor allem Erdbeeren für den Export angebaut. Umweltaktivisten kritisieren, dass die Landwirtschaft das Grundwasser beeinträchtigt und negative Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt hat. (ap, taz)
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