piwik no script img

Der Favorit

Die Bild- Beobachter: www.bildblog.de

Mit rund 15.000 Besuchern täglich und mittlerweile mehr als 600 Einträgen zählt der Bildblog zu den erfolgreichsten Online-Tagebüchern Deutschlands. Gegründet von Stefan Niggemeier, Medienredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, und mitverantwortet vom taz-Autor Christoph Schultheis, veröffentlichen dort seit einem Jahr vier Medienjournalisten fast täglich glossierende Texte zu falschen, fehlerhaften, sinnentstellenden und unsinnigen Berichten aus Bild, BamS und Bild.de. „Wir liefern Argumentationshilfen und Material für diejenigen, die nicht alles glauben wollen, was in der Bild steht“, sagte Schultheis.

Die Bildblogger recherchieren Bild-Geschichten nach und legen Falschmeldungen und Kampagnen offen. Eine ausgeprägte journalistische Lesehaltung nennt Schultheis das. Die auch von den Lesern geteilt wird. Von Anfang an können sie „sachdienliche Hinweise“ an den Bildblog schicken, die auch nachrecherchiert und mit Dank an den Hinweisgeber veröffentlicht werden.

Manchmal sind die Bildblogger allerdings erstaunt, dass einige Bild-Geschichten tatsächlich stimmen oder wie geschickt formuliert und montiert sie sind. Entstanden ist das Projekt aus der langjährigen Unzufriedenheit der Medienredakteure mit der Verantwortungslosigkeit der Bild-Zeitung im journalistischen Umgang mit Fakten und Menschen – insbesondere seit Kai Diekmann Chefredakteur ist.

Der Bildblog ist das einzige nichtkommerzielle Angebot, das in der Kategorie Information nominiert wurde. Die Autoren finanzieren das Projekt selbst und erarbeiten die Beiträge in ihrer Freizeit.

Angst vor der Bild-Zeitung haben die Blogger nicht. „Warum auch, wir arbeiten journalistisch sauber“, sagte Schultheis.

Das taz-Fazit: Unterhaltsames Bild-Bashing auf gehobenem Niveau im kommunikativen Blog-Gewand. Preisverdächtig.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen