meinungsstark:
Könnten die Toten Bilanz ziehen …
„Waffenstillstand: Deutschland tritt auf die Bremse“,
taz vom 14. 11. 23
Liebe taz, ihr berichtet dankenswerterweise ausgewogen über den Krieg in Nahost. Ich möchte nur eine Hintergrundanmerkung machen: Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel wird in vielen Medien oft als 9/11 von Israel bezeichnet. Die Terroranschläge am 11. September 2001 forderten fast 3.000 Todesopfer. Die „militärische Selbstverteidigung der USA“ führte zu 20 Jahren Krieg zwischen der westlichen und der arabischen Welt. Der Rückzug der westlichen Truppen aus Afghanistan war ein Ende mit Schrecken. Die Taliban sind wieder an der Macht. Die grausame Bilanz: 240.000 Tote. 5,5 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die finanziellen Kosten beliefen sich auf 776 Milliarden US-Dollar.
Julian Assange veröffentlichte in WikiLeaks die Militärprotokolle, die unter anderem Kriegsverbrechen der USA während der Kriege in Afghanistan und im Irak belegen. Assange wird nun als Dissident seit über 10 Jahren vom Westen ebenso unsäglich behandelt wie Alexei Anatoljewitsch Nawalny von Russland. Bernd Münzenmaier, Dießen am Ammersee
Ein Veteranentag in Deutschland?
„Bein ab, Orden dran“, taz vom 13. 11. 23
Nun soll auch in Deutschland der Veteranen gedacht und ihnen gedankt werden, die ihren Dienst bei der Bundeswehr getan haben. Dieses kann ich nur als Ausdruck der zunehmenden Militarisierung Deutschlands sehen. Das Land wird weiter kriegsbereit gemacht, es soll dem führungspolitischen Willen zufolge in erster Reihe mit dabei sein, wenn es darum geht, Macht- und Wirtschaftsinteressen für Deutschland zu sichern, wie es schon 1992 in den verteidigungspolitischen Richtlinien stand. Ein Veteranentag wäre zudem diskriminierend, ließe er doch all jene außer Acht, die in zivilen Bereichen ihren Dienst tun und das oft unter lebensgefährlichen Bedingungen. Ebenso wie ich Militarisierung und Aufrüstung sowie die Herstellung und den Export von Waffen ablehne, kann ich den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern in Anlehnung an den Schriftsteller Wolfgang Borchert nur sagen: Sagt Nein! Macht endlich eine Friedenspolitik, die diesen Namen auch verdient! Joachim Fischer, Bremen
Wer wird bestraft – für was?
„apokalypse der woche: Härtere Strafen für Klimablockaden“, taz vom 13. 11. 23
Nur eine Anmerkung: Je offensichtlicher das Versagen der Verantwortlichen – Faeser, Wissing, Buschmann –, desto härter die Strafen für diejenigen, die darauf aufmerksam machen. Harald Bost
Falsche Fährten, falsche Unschuld
„Die Welt ist zu heiß und bleibt zu dreckig“, taz vom 9. 11. 23
Es wird in vielen Medien zum Thema „Klima“ der Satz kolportiert: „Eine neue Heißzeit wirft ihre Schatten voraus.“ Das ist eine „falsche Fährte“, für die Bemühungen um ein Zurückdrängen der Klimakatastrophen kontraproduktiv! Einen ähnlich schnellen, hohen Temperaturanstieg hat es in der gesamten Erdgeschichte noch nie gegeben und ist nur durch den Faktor „Mensch“ zu erklären! Die jetzigen Klimakatastrophen sind kein erdgeschichtliches Phänomen und keine neue Heißzeit, sondern das Ergebnis einer rapiden Erderwärmung aufgrund der ständigen, unkontrollierten, vom Menschen gemachten fossilen Treibhausgasemissionen. Die Beendigung dieser abnormen Erderhitzung liegt in der Dekarbonisierung und damit in der Hand des Menschen! Wolfram Haider, Wien
Wenn die fossile Wirtschaft versiegt
„Das Problem mit der Klima-Null“, taz vom 13. 11. 23
„Die Politik“ hat sehr gut verstanden, dass mit der Klimaneutralität die leistungslosen Einkommen der fossilen Wirtschaft versiegen. Deshalb werden diese Einkommen mit allen Mitteln verteidigt. Reinhard Muth auf taz.de
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