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Wenn sich 30 Menschen wie ein Körper bewegen

Die Übung beginnt ganz klein. Je zwei Personen stehen einander gegenüber und kopieren Gestik und Mimik der anderen. Es ist nicht vorgegeben, wer vor- und wer nachmacht. Meine Partnerin – eine junge, mir bis dahin unbekannte Frau – und ich haben Freude an diesem Spiel, Teil eines Workshops, zu dem die Schwankhalle, ein freies Theater in der Bremer Neustadt, geladen hatte. Unter Anleitung des Komponisten Daniel Dominguez Teruel und Chorleiterin Mara Hebel bilden wir Klanglandschaften mit Körpern und Stimmen. Die beiden führen uns auf einen Weg, auf dem wir Vertrauen in unsere performativen Fähigkeiten gewinnen.

Als ich nach drei Stunden zum Mikrofon gehe, um „Der Mond ist aufgegangen“ vorzusingen, fällt mir nicht auf, dass ich so etwas noch nie vorher getan habe.

Bremen-­Neustadt

44.700 Ein­wohner*innen.

Wie viele andere Kulturzentren befindet sich auch die Schwankhalle in dem links der Weser gelegenen Stadtteil auf dem Gelände einer ehemaligen Brauerei.

Geprobt hatten mein Duettpartner und ich zehn Minuten im Gang zu den Toiletten. Doch gedauert hat die Vorbereitung zwei Stunden. Wir hatten alle gemeinsam gesungen, jede in ihrer Geschwindigkeit und Tonlage, und erlebt, dass nicht nur zwei, sondern auch 30 Menschen intuitiv ihre Bewegungen aufeinander abstimmen können. Eiken Bruhn

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