: Mehr Gelder wegen Missbrauch
Bischofskonferenz in Wiesbaden reagiert auf Gerichtsurteil
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte am Donnerstag in Wiesbaden zum Abschluss der Herbst-Vollversammlung, wenn Zivilgerichte künftig deutlich höhere Schmerzensgelder bei Klagen wegen sexuellen Missbrauchs zusprechen sollten als bisher, sei auch mit einer deutlichen Dynamisierung der Bescheidhöhen für Anerkennungsleistungen, die die katholische Kirche zahlt, zu rechnen.
Das Kölner Landgericht hatte einem Missbrauchsbetroffenen aus dem Erzbistum Köln ein Schmerzensgeld in Höhe von 300.000 Euro zugesprochen. Das Urteil ist rechtskräftig. Die Bischofskonferenz zahlt freiwillige Anerkennungsleistungen an Betroffene, die sich an der oberen Grenze von Schmerzensgeldzahlungen in vergleichbaren Fällen orientieren. Zuständig für die Zumessung ist die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) unter dem Vorsitz der ehemaligen Richterin Margarete Reske.
Zivilrechtsklagen wie im Kölner Fall und das kircheneigene Verfahren der Anerkennungsleistungen schlössen sich nicht aus, sondern stünden nebeneinander und folgten jeweils eigenen Regeln, sagte der Limburger Bischof Bätzing. Daher habe die Bischofskonferenz beschlossen, trotz der Kritik von Betroffenen an dem Verfahren festzuhalten.
Bis Ende August sind insgesamt 2.419 Anträge eingegangen, 2.198 seien bisher entschieden, hieß es. (epd)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen