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Alphabetisierung mit KI

Im Fokus der Forschung: Für gering literalisierte Menschen bieten Chat-Bots neue Möglichkeiten

Chat-Bots sind Computerprogramme, die mit den Nut­ze­r:in­nen in einen mündlichen oder schriftlichen Kontakt treten und eine Kommunikation ermöglichen, die einem „echten“ Austausch sehr ähnlich ist.

Klaus Buddeberg von der Universität Hamburg beschäftigt sich mit der Frage, welche Chancen und Risiken derartige Bots bei der Alphabetisierung bieten. Gemeinsam mit einem Team von Wis­sen­schaft­le­r:in­nen hat er zum Weltalphabetisierungstag 2023 eine Art Workshop geplant, bei dem in der direkten Anwendung Programme wie ChatGPT auf ihre Stärken und Schwächen getestet werden sollen.

„Diese Chatbots bieten nicht nur die Möglichkeit, einfache Texte wie Krankmeldungen zu generieren. Viele der Anwendungen erlauben es Lehrkräften, passgenaues Unterrichtsmaterial wie Lückentexte schnell und einfach zu erstellen“, erklärt Buddeberg. „Im Mittelpunkt darf nicht nur die leichte Bedienbarkeit stehen. Entscheidender ist es, den kritischen und bewussten Umgang mit den zur Verfügung stehenden Medien zu vermitteln.“ Nur so seien die Nut­ze­r:in­nen in der Lage, falsche Informationen, die bei diesen Programmen möglich sind, zu erkennen.

Auch der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung hat schon vor längerer Zeit die Chancen erkannt, die Chat-Bots für digitale Alphabetisierung bieten können. An dem Projekt ALFA-Bot arbeitet er mit dem Institut für Gesellschaft und Digitales (GUD) der Fachhochschule Münster zusammen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob ein Chat-Bot-basiertes Angebot Menschen mit geringer Literalität lebensweltlich unterstützen und neuartige niederschwellige Anschlusspunkte und Lernangebote für die Alphabetisierung bieten kann. Anders als Chat-Bots wie ChatGPT wird dieses Programm also passgenau auf die Zielgruppe zugeschnitten sein. Cordula Rode

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