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Nahkampf mit Möbeln

Seniorin wehrt sich mittels Inneneinrichtung

Der wehrhafte Rentner oder die kampfeslustige Rentnerin, die jüngere Unholde beherzt mit den Waffen des Alters (Schwerhörigkeit, Krückstock, Inkontinenz) schlägt, ist ein Klassiker im trüben Kaulquappenbecken der Kleinmeldungen minderer Weltbewegung. Ein besonders kriegerisches Exemplar der Gattung wurde jüngst im rheinischen Aachen gesichtet. „70 Jahre alte Kioskbetreiberin vertreibt bewaffnete Räuber“, titelte dpa am Dienstag aus der Welthauptstadt geriatrischer Kriminalitätsbekämpfung. Zwei räuberische Mittzwanziger, so die Täterbeschreibung, hatten die Seniorin zuvor „mit einem Messer und einer Schusswaffe bedroht und Geld gefordert“. Als die Kiosk-Oma keines herausrückte, schossen die Täter mit der Reizgaspistole. Worauf Omi Hulk jedoch keinesfalls klein beigab, sondern „sich ein paar Möbelstücke“ griff und „die Männer“ damit „in die Flucht“, wenn nicht gar in empfindlichere Teile schlug. Aus dem alten Einrichtungs-Kampfstil leitet sich auch die Bezeichnung „Nierentischchen“ ab. Schon wächst in Aachen das Interesse am möblierten Nahkampf. Angeblich können betagte Kämpen in einer Burtscheider Seniorentagesstätte neuerdings lernen, wie man aufsässige Jugendliche mit knüppelhartem Gelsenkirchener Barock totschmeißt.

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