die sportskanone:
Ein Leben für die Sportgymnastik
„Das ist unfassbar.“ Darja Varfolomeev hat bei den Weltmeisterschaften der Rhythmischen Sportgymnastik in Valencia etwas geschafft, das man deutschen Athletinnen bislang noch nie zugetraut hatte: Vier Mal Gold holte sie, die Beste in allen vier Gerätefinals. Beim Mehrkampffinale am Samstag tritt sie als Topfavoritin an.
Darja Varfolomeev ist erst 16 Jahre alt, und ihr bisheriger Lebensweg ist derart von der Rhythmischen Sportgymnastik geprägt, dass der jetzige Erfolg vielleicht doch ein wenig fassbarer wird.
Geboren ist sie in Russland, genauer: Sibirien, angefangen mit ihrem Sport hat sie als Dreijährige, und als Zwölfjährige ging sie alleine, ohne ihre Eltern, nach Deutschland. „Ich wollte besser werden“, begründete sie ihren Schritt. „In Russland sind die Chancen aber nicht so gut, von einer kleinen Stadt nach Moskau an den Stützpunkt zu kommen.“ In Aschaffenburg landete sie bei ihren Großeltern – ihr Opa ist Deutscher, und auch sie hat einen deutschen Pass –, und hier trainierte sie die ersten zwei Jahre in einem Internat.
Ein Leben, das sich im Grunde nur um den Erfolg in der Rhythmischen Sportgymnastik dreht. Mittlerweile sind Varfolomeevs Eltern nach Deutschland gezogen, mittlerweile spricht sie auch Deutsch, und seit sie im vergangenen Jahr erstmals Deutsche Meisterin wurde, ist klar, dass ihre Lebensplanung wohl doch funktionieren kann. Das nächste große Ziel sind die Olympischen Spiele 2024 in Paris. (mak)
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