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Nicht genügend Krippenplätze

Mehr Eltern wünschen sich Betreuungsangebote für ihr Kind

Die Nachfrage an Kitaplätzen in Deutschland übersteigt das Angebot. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Bundesfamilienministerin am Donnerstag vorgestellt hat. So wünschen sich 49,1 Prozent der Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren einen Betreuungsplatz. Tatsächlich werden in der Altersstufe nur 35,5 Prozent der Kinder in einer Kita betreut. Für die Studie wurden im vergangenen Jahr 35.000 Eltern befragt. Im Vergleich zum Vorjahr äußerten mehr Eltern von Einjährigen und Zweijährigen einen Betreuungsbedarf.

Familienministerin Lisa Paus (Grüne) räumte ein, dass es „nach wie vor eine Betreuungslücke“ gebe. Allerdings werde bei den älteren Kindern über drei Jahren „praktisch jedes Kind bis zum Schuleintritt“ betreut, so Paus. Im Jahr 2022 lag die Betreuungsquote der Kinder über drei Jahren bei 92 Prozent. Allerdings gibt es starke Unterschiede zwischen den Bundesländern. Vor allem im Osten ist die Betreuungsquote sehr hoch – jedoch zu Ungunsten eines schlechteren Personalschlüssels.

Seit 2013 besteht bundesweit ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz. Die Linkspartei wirft Paus „Augenwischerei“ vor. „Rund die Hälfte der Eltern wünscht sich einen Betreuungsplatz für ihr unter dreijähriges Kind – gerade einmal ein Drittel bekommt ihn: Das ist die Bilanz von zehn Jahren Rechtsanspruch“, sagte die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Fraktion, Heidi Reichinnek.

Vor zwei Jahren hatten Bund und Länder zudem einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule beschlossen. Er soll ab 2026 schrittweise eingeführt werden. dpa, rp

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