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DAS WETTER: DER ANTRAG

Georg Schnabel grübelte. Er konnte die Reaktion von Juliane Zehenkrumm auf seinen Heiratsantrag einfach nicht richtig einschätzen. Die Blumen, die Georg ihr gebracht hatte, die hatte Juliane angewidert in die Mülltonne geschmissen, die Pralinen hatte sie aufgegessen, ohne Georg auch nur eine einzige davon abzugeben, dann hatte sie ihn einen „stinkenden Scheißer“ genannt und ihm ins Gesicht gespuckt und gerufen, er solle sich ein für alle Mal verpissen. Aber war es nicht so, dass Frauen umso interessanter waren, je mehr sie sich zierten? Je mehr Georg über Juliane nachdachte, desto klarer wurde ihm, dass sie seinen Antrag auf die ihr eigene, etwas spröde Art angenommen hatte. Damit war er zufrieden und verschwand für immer.

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