apokalypse der woche
: Wälder brennen früh und heftig

In mehreren Regionen der Nordhalbkugel wüteten im Frühjahr Rekord-Waldbrände. Das berichtete der EU-Atmosphärendienst CAMS (Copernicus Atmosphere Monitoring Service). Besonders intensiv waren demnach die Waldbrände in Spanien, Zentralasien und Kanada. Außergewöhnlich früh startete die Waldbrandsaison dieses Jahr in Spanien. Bereits Ende März gab es dort großflächige Feuer in der Region rund um Valencia.

Um die Intensität von Waldbränden bestimmen zu können, messen die For­sche­r:in­nen Hitzestrahlung mit Satelliten. Die Aufnahmen des CAMS begannen 2003, alle Rekordwerte beziehen sich somit auf die letzten 20 Jahre.

Kanada traf es dem Bericht zufolge am härtesten. In den Regionen British Columbia im Westen, Saskatchewan im mittleren Osten und Nova Scotia an der Atlantikküste verzeichneten die Wis­sen­schaft­le­r:in­nen aufgrund der Waldbrände im Frühjahr ein neues Allzeithoch an Emissionen. Die Brände dort lodern immer noch. Die Provinz Alberta ist besonders betroffen, über 2.000 Feuerwehrleute sind aktiv.

In Deutschland brennt es südlich von Berlin. Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog brach letzten Mittwoch Feuer aus. Da die Feuerwehr auf dem munitionsbelasteten Gebiet nur schwierig am Boden agieren kann, kamen am Freitag zwei Löschflugzeuge zum Einsatz – ein Novum in Deutschland, wo solche Flieger erst seit April 2023 dauerhaft stationiert sind.

Am Samstag hatte sich die Lage bei Jüterbog verschärft: Die brennende Fläche sei auf über 150 Hektar gewachsen, sagte eine Sprecherin der Stadt am Samstagabend. Am Sonntag versuchten es die Einsatzkräfte wieder vom Boden aus, die Explosionsgefahr blieb jedoch groß. Ein rasches Ende des Löscheinsatzes war auch am Sonntag nicht absehbar. Die Feuerwehr setze Hoffnung auf die sogenannten Waldbrandschutzstreifen, etwa 30 Meter breite Schneisen im Wald. Dort könnte der Brand aufgehalten werden.

Jannik Grimmbacher (mit dpa)