Fischer in der EU werden strenger kontrolliert

Die EU will Vorgaben gegen Überfischung besser kontrollieren. „Mit der Einigung werden rund 70 Prozent der geltenden Vorschriften für die Kontrolle von Fischereifahrzeugen aktualisiert, um die Fischerei in der EU nachhaltiger zu gestalten“, teilten die EU-Staaten nach einem Beschluss von Unterhändlern des EU-Parlaments und der EU-Länder in der Nacht zu Mittwoch mit. Wer klar gegen die Schutzmaßnahmen verstößt, muss mit Strafen rechnen, die mindestens doppelt so hoch sind wie der Durchschnittswert der gefangenen Fische, so das Europaparlament. Viele Fischbestände in Gewässern um die EU sind in einem schlechten Zustand. Konkret sollen den neuen Regeln zufolge Schiffe, die länger als 18 Meter sind und bei denen das Risiko besteht, dass sie sich nicht an die Anlandepflicht halten, künftig per Videoüberwachung kontrolliert werden können. Alle Schiffe werden künftig über ein satellitengestütztes System überwacht, Behörden erhalten also regelmäßig Daten über ihren Standort, Kurs und ihre Geschwindigkeit. Für kleinere Schiffe gilt eine Übergangsfrist. Die Regeln müssen noch formell von Parlament und EU-Staaten abgesegnet werden. Die Umweltschutzorganisation WWF sieht Licht und Schatten. „Es wird künftig schwerer werden, gefangenen Fisch ungestraft wieder über Bord zu werfen“, sagt WWF-Fischereiexpertin Stella Nemecky. Ob die Vorgaben auch streng genug umgesetzt werden, müsse sich zeigen. (dpa)