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zurück in die zukunft

Irre, dass der Hersteller A.C. Gilbert Company auf diese Idee kam – aber Atombomben hatten der USA nun mal zum Sieg im Zweiten Weltkrieg verholfen. Vielleicht wollten sie deshalb, dass sich ihre Kinder weiter mit Uran beschäftigen? Jedenfalls bezweckt das Gilbert U-238 Atomic Energy Set genau das: Anfang 1950 konnten Kinder in ihrem eigenes Atomenergielabor mit radioaktiven Substanzen experimentieren. Der Spielzeugkoffer enthielt Döschen mit gesundheitsschädlichen Uranmineralien, einen Geigerzähler, Gummibälle und ein Spinthariskop, das Strahlung sichtbar machen kann. Glücklicherweise wurden nur knapp 5.000 Exemplare verkauft, denn das Spielzeug kostete mit 50 Dollar ein Vermögen für damalige Verhältnisse. Experimentierkästen gibt es immer noch – aber heute üben Kinder, anstelle von Atomreaktoren Solaranlagen oder kleine Windturbinen zu basteln. Shoko Bethke

Zukunftsbilder der Vergangenheit und was man aus ihnen lernen kann, erkunden wir hier in jeder Ausgabe. Das Spielzeug-Atomenergielabor gab es in den USA von 1951 bis 1952 Foto: CC BY-SA 4.0

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