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Aussagekräftig In Tränen finden sich Prionen

Nicht Gott sammelt die Tränen und nicht in einem Krug, das wäre ja sinnlos. Sondern Professorin Inga Zerr oder – wahrscheinlicher – ihre Mitarbeitenden am Nationalen Referenzzentrums für Transmissible Spongiforme Enzephalopathien an der Uni Göttingen mithilfe eines Teststreifens: In einer Studie, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, ist Zerrs Team der Nachweis geglückt, dass auch krankhaft veränderte Eiweiße, sogenannte Prionen, über die Glandula lacrimalis ausgeschieden werden – und darin zu identifizieren sind. Das ist für die Diagnostik wichtig: Denn Prionen verursachen im Gehirn die tödliche Creutzfeld-Jacob-Erkrankung. Chancen auf Therapie gibt‘s nur bei früher Diagnose. Bislang war die einzig durch Entnahme von Nervenwasser aus dem Lendenwirbel mittels Hohlnadel möglich, also durch Lumbal-Punktion. Unangenehm. Und nicht völlig ohne Risiko. Künftig wird es reichen, ein paar Tränen zu vergießen. Foto: UMG

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