südwester: Schweinezyklus
Vieles mag schlecht sein an der Schulpolitik in Niedersachsen, aber eines will ihr die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nicht absprechen: einen langen Atem. „Die Landespolitik ist 20 Jahre lang sehenden Auges auf den Abgrund zugerast“, sagte GEW-Landeschef Stefan Störmer der Deutschen Presse-Agentur. Landesweit gebe es rund 10.000 Schulbeschäftigte zu wenig – bei 70.000 Lehrkräften insgesamt. Schon klar: Die Schulpolitik hatte den Schweinezyklus aus mal zu viel, mal zu wenigen Lehrern noch nie im Griff – gerade so, als wäre es unvorhersehbar, wann die zu einem Zeitpunkt X geborenen Kinder schulreif werden. Und jetzt haben sie auch noch die angekündigte demografische Krise verpennt. Aber „zurasen“, liebe GEW, das ist doch zu viel der Ehre. Mit Absicht und Weitblick geschieht hier nichts.
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