piwik no script img

Wenn es nicht so einfach für glückliche Kühe ist

Es sieht aus wie entlang einer Marathon­strecke, nur dass sie mit Stromdraht abgesperrt ist. Und die, die da angelaufen kommen, dies nicht auf zwei, sondern auf vier Beinen tun. Zum ersten Mal werden in Bremen mit großem Publikum die Kühe auf die Weide gelassen, nach einem Winter im Stall.

Wie sie auf diesem Hof hinter dem Wümmedeich unter Bocksprüngen und halben Purzelbäumen an die frische Luft stürmen, erst Beton, dann Gras unter den Hufen spüren: das zieht hunderte Menschen an. Sie säumen die Laufstrecke oder stehen vor Fressbuden an. Mit dem Weideaustriebsfest auf dem Biohof Meyer, dessen 100 Milchkühe im Sommerhalbjahr auf der Wiese grasen, wollen Umweltsenatorin und Landwirtschaftskammer Ver­brau­che­r:in­nen begreiflich machen, warum verantwortungsvolle Landwirtschaft ihren Preis hat.

Bremen-Blockland

431 Ein­­woh­ner*innen.

Der Ortsteil ist der bäuer­lichste Bremens. 40 aktive Bauernhöfe gibt es hier, die meisten halten Milchvieh, der größte Betrieb hat gerade einmal 200 Milchkühe.

Doch auch die Kühe zahlen drauf: Der Weg auf den Hof führt vorbei an kleinen halb überdachten Boxen, in denen jeweils ein Kalb auf Stroh liegt, bei den meisten ist noch ein Rest Nabelschnur sichtbar. Auch fast alle Biobauern trennen Kuh und Kalb am ersten Tag nach der Geburt, weil sie nur so die Milch gewinnbringend verkaufen können. Eiken Bruhn

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen