Rabatz im Weltall

Beim Erfindersalon in Genf geht es hoch her

Ein ingeniöses Gespenst geht um in der sonst stinkreich beschaulichen Schweizer Bankenstadt, schrill heult der Erfindergeist über den Genfer See. „Mehr als 800 Erfinderinnen und Erfinder“, raunte dpa gestern, marodieren seit Mittwoch durch die Kantonshauptstadt und präsentieren der verunsicherten Bevölkerung „beim 48. Erfindersalon“ ihre besten Ideen. Jedenfalls das, was einfallsreiche Nerds für gute, wenn nicht gar witzige Ideen halten. Dem dpa-Bericht zufolge schrecken die Tüftler und Tüfteletten dabei nicht einmal vor innovativen Scheußlichkeiten wie einer „beleuchteten Klopapierrolle“ zurück. Das Hauptaugenmerk der Erfinder liegt in diesem Jahr auf der Herstellung von überflüssigem Rabatz. So lassen die Tech-Pioniere sinnlos ein Tragflügelboot mit wiederaufladbaren Batterien über den Alpensee röhren, wo ein Schlauchboot gereicht hätte. Eine andere Truppe irrer Wissenschaftler will „Passagiere im Raumanzug mit Ballons ins Weltall bringen, damit sie aus 35.000 Metern Höhe die Erde betrachten können“. Wer nicht als Versuchskaninchen im unvorteilhaften Spacesuit in der Stratosphäre landen möchte, sollte die Stadt meiden, bis der Erfinder-Spuk vorbei ist. Die klugen Eidgenossen hocken ohnehin alle in ihren innovationssicheren Bunkern.