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Wenn ein kleiner Bahnsteig ganz groß rauskommt

Königs Wusterhausen ist die Royale unter den Städten im Berliner Umland. Als noch Preußen war, lud der Soldatenkönig in sein Jagdschloss zum Tabakskollegium, derbe Männerrunden, in denen geraucht und gesoffen wurde. Das Schloss war der Dreh- und Angelpunkt, seinetwegen war das Städtchen sogar von Wendisch in Königs Wusterhausen umbenannt worden.

Heute ist „KW“ eine der Boomtowns mit Bahnanschluss. Und nur einem Fernbahngleis. Es hat die Nummer 1. Auf Gleis 1 fahren die Züge nach Cottbus und Senftenberg ebenso ab wie die nach Berlin und weiter nach Dessau oder Nauen. Als Nadelöhr gilt KW deshalb, und es wird nicht besser werden, wenn die Lausitz bald ebenso boomen wird wie der Speckgürtel.

Aber schon jetzt ist Gleis 1 das neue Zentrum der Stadt. Die einen kommen und gehen, die andern lungern, und wenn mal auf der parallelen Regionalexpresslinie nach Frankfurt (Oder) Schienenersatzverkehr ist, kommen auch noch die Fahrgäste der Niederbarnimer Eisenbahn dazu. Die steigen auf Gleis 3 aus und müssen dann auf Gleis 1 weiterfahren.

Königs Wusterhausen

38.200 Ein­wohner*innen.

Hauptstadt­nähe ist ein Trumpf von KW. Vom Berliner Hauptbahnhof ist es mit dem Zug in etwas mehr als einer halben Stunde zu erreichen.

Vielleicht ist es ja Zeit für eine neue Umbenennung: Pendel Wusterhausen. Uwe Rada

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