piwik no script img

Wenn Einheimischeden Weg weisen

Rügen – logisch, Kreideklippen, Nebelmeer, Romantik und so weiter. Aber direkt neben den Klippen erstreckt sich einer der letzten urtümlichen Buchenwälder Europas, und seinetwegen ist die Region als Nationalpark ausgewiesen. Also angucken!

Doch der Einheimische, der vor Kaffee und Mettbrötchen im Imbiss am Wandererparkplatz sitzt, schüttelt auf die Frage nach dem Einstieg in den Waldpfad den Kopf. „Nehm’Sie den Pendelbus zu den Klippen. Da ist der Fotopunkt.“

Geduldig erklären wir, dass wir nicht knipsen und posten, sondern wandern und schauen wollen. Der Einheimische schüttelt ungläubig den Kopf. „Das ist nur Wald, das ist öde.“

Blöderweise sieht die zuständige Tourismusbehörde das offenbar ähnlich: Der Weg durch den Wald ist zwar auf einer Übersichtstafel eingezeichnet, im Gelände allerdings fehlt ein Hinweis. Sodass wir weiter beim Mettbrötchenmann betteln müssen, bis der den Infobrocken herauswürgt.

Nationalpark Jasmund im Nordosten der Insel Rügen gelegen, umfasst rund 3.000 Hektar, bewachsen von urtümlichem Buchenwald. Das Nationalpark-Zentrum am Königsstuhl wird gerade renoviert, dabei entsteht auch ein „Skywalk“, der Aussicht auf die Klippen bietet. Am 6. April soll Eröffnung sein.

Als wir nach ausführlicher Wanderung die Klippenhöhe erreichen, stellt sich heraus, dass der Weg zum Fotopunkt wegen Bauarbeiten geschlossen ist. Esther Geißlinger

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen