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Ein Kapuzenpulli für den Techno Club

Die Freude war sehr groß. „Hättet ihr gedacht, dass der Hoody bei einem älteren Herren so gut aussieht?“, fragt die junge Frau ihre Kolleginnen. Wer als 55 Jahre alter Mann, der schon sehr viele weiße Haare im Gesicht hat, das „Nakt-Studio“ betritt, wird erst mal kritisch beäugt. Das junge Modelabel hat eine ganz spezielle Zielgruppe. „Techno Club Outfits“ werden feilgeboten. Das sind nicht unbedingt Anziehsachen im herkömmlichen Sinn. Vielleicht sind es eher Ausziehsachen. Viel hat man jedenfalls nicht an, wenn man ein Ding anlegt, das als „Harness“ verkauft wird. Wie ein für Menschen umgeschneidertes Pferdegeschirr sieht aus, was ein junger Mann in der Garderobe anprobiert und seiner Freundin vorführt. Es ist eine Art Brustgurt, der mit zwei Riemen, die über die Schultern laufen, auf den Oberkörper geschnürt wird. Das „Harness P-21“ gibt es für 69 Euro. Es ist gewiss nicht jedermanns Sache. Bestimmt gibt es Clubs, in denen man damit als gut angezogen gilt. Den Laden, in dem auch genäht wird und dessen Mitte ein DJ-Pult mit zwei Plattentellern ziert, gibt es seit 2020. Ein veritables Start-up. Natürlich gibt es nicht nur Riemen bei Nakt. Da ist zum Beispiel ein Rock, unisex. Zwei T-Shirts werden noch hervorgeholt. Von einem strahlt ein neongrünes Gebilde. Ein typisches Techno-Tribal, erklärt die Beraterin. Der Hoody sitzt dann wirklich gut. Statt der üblichen Bänder halten metallene Ketten die Kapuze zusammen. Kann man tragen. 89 Euro kostet der Pulli. (arue)