herzensort: Karibik im Schnee
Ganz im Süden von Deutschland ist der Winter heller. Vom bayrischen Voralpenland geht es in gut zehn Minuten die Serpentinenstraße hinauf zum Walchensee. 200 Höhenmeter, und die Welt sieht anders aus. Getupfte Bäume, weiße Wiesen. Es muss nicht mal die Sonne scheinen, trotzdem ist hier mehr Licht.
Früher lag der Schnee im Winter so hoch, dass auf den Weiden nur die Spitzen der Zaunpfähle zu sehen waren, erzählt eine, die hier schon sehr lange lebt. So ist es heute nicht mehr, der kleine Skilift im angrenzenden Tal steht meistens still. Aber noch ist es hier oben genau die ein oder zwei Grad kälter, die reichen, damit der Schnee eben doch öfters liegen bleibt als unten in der Ebene. Und mit dem Schnee bleibt das Licht.
Das setzt sich erstaunlich in Szene. Der Walchensee ist fast 200 Meter tief. Wenn das Wetter schlecht ist, wirkt das Wasser dunkel, die Ufer und Berge spiegeln sich darin. Bricht aber der Himmel auf, strahlt der See plötzlich türkisgrün. Das liegt am hohen Kalziumkarbonatgehalt, was viel langweiliger klingt, als es aussieht. Wie Karibik im Schnee. Hier kann man glücklich sein. Antje Lang-Lendorff
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