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NDR-Aufarbeitung: Empfehlungen von Kontrollgremium

Nach der Aufarbeitung von Vorwürfen gegen NDR-Führungskräfte in Kiel hat der Landesrundfunkrat Schleswig-Holstein als Kontrollgremium Empfehlungen formuliert. In der am Freitag veröffentlichten Auflistung werden unter anderem ein transparenter Umgang mit Beschwerden und regelmäßige Schulungen für Mitarbeitende mit Leitungsfunktionen hinsichtlich ihres Führungsverhaltens genannt. Das Gremium bekräftigte seine Einschätzung, dass im Landesfunkhaus in Kiel nach journalistischen Kriterien gearbeitet und in der Summe ausgewogen berichtet werde.

Zugleich gebe es einige Defizite, darunter ein verbesserungsbedürftiges Führungsverhalten. Führungskräfte in Kiel waren im vergangenen Jahr durch Medienberichte ins Blickfeld geraten. Im Kern ging es um die Frage, ob Vorgesetzte die landespolitische Berichterstattung von Kollegen gezielt beeinflusst haben könnten. Es folgten personelle Konsequenzen auf Führungsebene. Ein externes Gutachten fand keine Hinweise auf systematische oder bewusste Verstöße gegen Programmgrundsätze. Eine interne Aufarbeitung sah den Vorwurf im Zusammenhang mit einer möglichen Einflussnahme auf die politische Berichterstattung nicht bestätigt. (dpa)

RBB trennt sich von Direktoren

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) hat sich von den letzten verbliebenen Mitgliedern der umstrittenen Geschäftsleitung um die fristlos entlassene Intendantin Patricia Schlesinger getrennt. In einer Mitteilung an die Sendermitarbeiter, die der dpa vorlag, schrieb der Sender am Freitag, man habe offiziell die Trennung von Hagen Brandstäter als Verwaltungsdirektor und Christoph Augenstein als Produktions- und Betriebsdirektor vollzogen. Interims-Intendantin Katrin Vernau wurde mit den Worten zitiert: „Das ist eine Zäsur und wird uns beim Neuanfang im RBB helfen.“

Damit ist aktuell kein Mitglied der damaligen Geschäftsleitung des Senders, der im Sommer in eine tiefe Krise um Vetternwirtschaftsvorwürfe und umstrittene Beraterverträge stürzte, mehr übrig. Die Geschäftsleitung um Schlesinger geriet in der Affäre zunehmend in die Kritik – unter anderem wegen Boni, die an Führungskräfte ausgezahlt und nicht offengelegt worden waren. (dpa)

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