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Angriffsserie auf militärische Ziele im Iran gemeldet

Drohnen zielen unter anderem auf Luftwaffe und Atomforschung. Ukraine freut sich, Israel schweigt

Im Iran ist es zu einer Explosion in einem Rüstungsbetrieb und einem Brand in einer Motorenölfabrik gekommen. Das Verteidigungsministerium in Teheran erklärte, in der Nacht zum Sonntag sei ein staatlicher Rüstungsbetrieb nahe der Stadt Isfahan mit Drohnen angegriffen worden. Eine Drohne sei abgeschossen worden, und zwei weitere Drohnen seien beim Abfangen explodiert und hätten geringe Schäden angerichtet. Die Agentur Fars veröffentlichte dazu ein Video einer Explosion. In Isfahan befindet sich ein großer Luftwaffenstützpunkt für Kampfjets und ein Zentrum für Forschung und Produktion von nuklearem Brennstoff.

Gleichzeitig kam es im Nordwesten des Landes bei Tabris zu einem Großbrand bei einer Motorenölfabrik. Dutzende Feuerwehrleute bekämpften in der Nacht den Brand. Videos der Agentur Fars zeigten ein Flammenmeer.

Außenminister Amir-Abdollahian sprach vor Journalisten von einem „feigen Akt“ mit dem Ziel, „Iran unsicherer zu machen“. Solche Taten könnten aber „unsere Experten nicht an ihrem Willen hindern, friedliche Atomkraft zu entwickeln“. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Mariano Grossi, hatte vor Kurzem gewarnt, dass Iran über genug angereichertes Uran verfüge, um mehrere Atomwaffen zu bauen.

Die Regierung der Ukraine stellte eine Verbindung zu den Kämpfen in ihrem Land her, bei der Russland nach ukrainischen Angaben auch iranische Drohnen einsetzt. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak twitterte: „Explosive Nacht im Iran – Drohnen- und Raketenproduktion, Ölraffinerien. Haben euch gewarnt.“

In der Vergangenheit hat Iran wiederholt Israel für solche Angriffe verantwortlich gemacht. Israel lehnte am Sonntag eine Stellungnahme ab. (ap, rtr, dpa)

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