piwik no script img

KLEINTIEREStraßenlaternen verändern Ökosystem

LONDON | Das Licht der Straßenlampen lockt nicht nur Millionen fliegender Insekten ins Verderben, es verändert auch das Leben der Kleintiere am Boden. Das Ökosystem der Käfer, Spinnen und Milben am Boden wird durch das nächtliche Licht beeinflusst, und das nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tag, wie Forscher in den Proceedings der britischen Royal Society berichten. Thomas Davies von der Universität Exeter hatte mittels 28 Bodenfallen den Straßenrandstreifen unter den typischen gelben Natriumdampflampen. Die Tiersammlung ergab, dass sich die Arten unter den 35 Meter voneinander entfernten Lichtquellen anders zusammensetzten als die in den Fallen dazwischen: Unter den Lampen gab es deutlich mehr Laufkäfer, Weberknechte und bestimmte Spinnenarten. Nach ihrer ökologischen Stellung betrachtet war insgesamt die Gruppe der Räuber und Aasfresser im Licht deutlich stärker vertreten als die anderen Tiere. Besonders interessant sei, so Davies, dass sich diese Unterschiede auch während des Tages fanden – sie beruhten also nicht auf einem reinen Anlockungseffekt, sondern zeigen, dass die Insektengesellschaft am Straßenrand dauerhaft beeinflusst wird. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen