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meinungsstark

Grüner Wasserstoff aus Namibia?

„Kluge Entscheidung – für Namibia“, taz vom 6. 12. 22

Für eine Tonne Wasserstoff verbraucht man bei der Elektrolyse 9 Tonnen (in Worten: neun Tonnen!) bestes Trinkwasser! Weder die eifrigsten Befürworter von „grünem“ Wasserstoff, noch die heftigsten Gegner haben diese simple Tatsache auf dem Schirm. Wenn es etwas in Namibia wirklich nicht gibt, dann ist es ein Überfluss an Trinkwasser. Es ist also kein Wunder, dass die Anlage unmittelbar an der Grenze zu Südafrika errichtet werden soll, weil man dort dem Grenzfluss Orange River das letzte Wasser abpumpen kann. Leicht abzusehen, dass das böse Folgen für die marginale Landwirtschaft und das Ökosystem haben wird, von Grenzstreitigkeiten gar nicht zu reden. Auch eine Meerwasserentsalzung ist höchst bedenklich, da die hoch konzentrierte Salzbrühe, die dann im Meer wieder verklappt wird, das Ökosystem empfindlich stören wird! Fragt mal die Seehundschützer da unten, was die davon halten. Historisch gesehen ist Namibia ein vermintes Terrain für jeden deutschen Politiker, und ich sehe jetzt schon, wie sich Habeck dort eine Klatsche nach der anderen abholen wird. Ist denn das Wirtschaftsministerium nur noch von Digital Natives besetzt, die weder von Deutscher Geschichte noch von simpelsten physikalischen Tatsachen irgend einen Schimmer haben? Ich mag den Habeck, bitte redet’s ihm den Schmarrn aus! Reinhard Riederer, Bayern

Was haben Wasserstoff und Fachkräfte gemeinsam? Beides wird in Deutschland dringend benötigt, um vor allem eines zu sichern: unseren Wohlstand. Und als sei es das Normalste der Welt, soll vor allem der globale Süden liefern – Energie und Fachkräfte, die eigentlich in ihrer Heimat ebenso dringend gebraucht werden, nicht etwa um Wohlstand zu sichern, sondern um ihrem Traum davon ein Stückchen näher zu kommen. Neokolonialismus ist ein hartes Wort, aber wir sollten den Mut haben, es zu benutzen, wenn es zutrifft. Ebenso fehlt im globalen Norden der Mut, endlich zu verkünden: die fetten Jahre sind vorbei. Sigrid und Dieter Stompe, Erfurt

Ölpreis entscheidet über (Ant-)Arktis

„Ein Preisdeckel mit undichten Stellen“, taz vom 5. 12. 22

Wenn es – wodurch auch immer – zu einem abgesunkenen Ölpreis kommt, gibt es noch einen anderen, viel wichtigeren ökologischen Aspekt: Bei niedriger werdenden Ölpreisen überlegen sich die größten Ölkonzerne, ob sie die enorm kostenintensiven Bohrungen in unzugänglichen, problematischen Gebieten wie Arktis, Antarktis, Tiefsee noch durchführen sollen, da sich dann der große Aufwand ja nicht mehr lohnt und keine Gewinne mehr zu erzielen sind! Und so werden diese vulnerablen Gebiete der Erde in Ruhe gelassen werden und können sich zum Wohle des Planeten erholen!

Wolfram Haider, Wien

Anthroposophie auf dem Prüfstand

„Zu wenig Anschauung. Die Anthroposophie steht zurzeit heftig unter Beschuss. Aber wie überzeugend sind die Argumente ihrer Gegner? Eine kleine Gegenkritik“,

taz vom 1. 12. 22

Man möchte Herrn Müller ebenfalls etwas mehr „Anschauung“ empfehlen. Die autoritäre und so ganz und gar nicht schöne Waldorf-Seite entdeckt er, wenn er dort völkische Siedler neben Corona-Leugnern entdeckt und versucht, auf institutioneller Ebene eine Aufklärung herbeizuführen. So geschehen im schönen Ostwestfalen. Einzelfall. Wie so viele. Nur halt zu viele … Susanne Eisch, Minden

Suppe zu Suppe …

„Schocktherapie for future. Nur mit gemäßigten Aktionen könne man Mehrheiten gewinnen, wird den Klimaschützern gern vorgehalten“, taz vom 30. 11. 22

Ich danke Herrn Misik, dem Liebhaber „subversiver Selbstreferentialität“, für ein griffiges Beispiel: die Vorstellung, dass Aktivisten Warhols Campbell-Siebdruck mit Campbell-Suppe überschütten. Ulrich Varwig, Duisburg

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