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Wenn in Sachen Klima so richtig Druck gemacht wird

Berlin-­Kreuzberg

151.700 Ein­wohner*innen.

Seine Beliebtheit verdankt der Berliner Ortsteil auch den Wohnungen aus der Gründerzeit. Riesenhohe Zimmer im Altbau, klimatechnisch eine echte Herausforderung.

Eine Frau tritt auf den Balkon in der ersten Etage eines Wohnhauses in der Kreuzberger Gneisenaustraße. Es ist Montagabend 22 Uhr. Zu der Menge, die sich auf der Straße versammelt hat, schreit sie hinunter: „Wir haben eine neue Zahl: 255.700!“ Der Rest ist Jubelgeschrei.

In diesem Moment ist gewiss: Das Volksbegehren Berlin 2030 Klimaneutral hat die nötigen Unterschriften für das Zustandekommen eines Volksentscheids beisammen. An diesem letzten Tag der Sammlung kamen noch einmal Hunderte zur Zentrale der Aktivist:innen, um ihre Bögen abzugeben. Auf der Straße und der Wohnung darüber, in der unentwegt ausgezählt wird, ist Partystimmung. Es gibt „Klima-Bier“ und afghanisches Essen – die ungläubige Freude steht vielen ins Gesicht geschrieben.

Eine Aktivistin sagt: „Es ist schwer, ehrenamtlich nach Feierabend die Welt zu retten, während sie andere hauptamtlich zerstören.“ Jetzt fühlt es sich an, als wäre es gelungen. Mit drei Lasten- und Dutzenden weiteren Rädern fahren die Ak­ti­vis­t:in­nen dann zur Innenverwaltung, um vor Mitternacht die Unterschriften zu übergeben. Wenn Berlin im Februar neu wählt, dann wird auch übers Klima abgestimmt. Erik Peter

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