Sozialproteste Gegen die Krisen, aber mit wem?

Leben muss man sich leisten können. Damit nicht nur die Ärmsten die Kosten der Weltkrisen tragen müssen, hat am Samstag in Hamburg das Bündnis „Solidarisch aus der Krise“ demonstriert: Für Umverteilung und gegen Steuergeschenke an Reiche, für Preisdeckel und gegen Rekordgewinne von Konzernen, für armutsfeste Löhne und Sozialleistungen und gegen Aufrüstung. Laut Polizei nahmen etwa 1.600 Menschen an der Demonstration teil, laut den Ver­an­stal­te­r*in­nen waren es sogar rund 3.000. Zur Demo aufgerufen hatten 70 Gruppen. Stress gab es unter ihnen, weil auch das „Hamburger Forum“ mit einem Plakat dabei war. Dem pazifistischen Bündnis werfen einige eine zu große Nähe zu Russland und zur Partei „Die Basis“ vor. Die anarchistische Gruppe „Schwarz-Roter Mai“ verließ die Demo daher spontan. Wer mitlaufen darf, ist keine banale Frage für „Solidarisch aus der Krise“: Geformt hat sich das Bündnis auch in Abgrenzung zu rechten und verschwörungstheoretischen Bewegungen, die das soziale Thema ebenfalls für sich reklamieren: So demonstrierte in Hamburg parallel auch der Verein „UMEHR“ aus dem Querdenker-Spektrum mit etwa 1.000 Teilnehmer*innen.  Foto: Markus Scholz/dpa