: Das war das taz Sommercamp
Hallo, ich bin 13 Jahre alt und war auf dem taz Sommercamp, um über Krieg zu reden, denn der macht mir Angst.
Ich habe einen Freund, der aus Afghanistan kommt. Er musste fliehen und sehen, wie sein Onkel vor seinen Augen erschossen wurde. Ich fand es sehr schlimm, was mein Freund mit sechs Jahren mitmachen musste. Er war alt genug, um zu denken, aber zu jung, um das richtig zu verarbeiten. Deswegen wollte ich auch mehr über Krieg lernen, der bisher immer weit weg war. Durch den Ukrainekrieg habe ich noch mehr Angst, weil ich ihn in den sozialen Medien mitbekomme.
Im Sommercamp haben wir in Gruppen zum Thema Krieg Fragen gesammelt, meine war: Wie beginnt Krieg? Wir haben viel über Waffenhandel gesprochen und was kurzfristig und langfristig unsere Ziele sind. Kurzfristig: Das Militär soll nicht 100 Milliarden bekommen, denn es sollte erst mal besser strukturiert werden. Langfristig wäre mein Traum, dass es gar keine Waffen mehr gibt.
Am zweiten Tag kam Paul von „Abolish Frontex“. Ich war erstaunt, wie schlimm Frontex bei der Abschiebung arbeitet. Ich habe gelernt, dass viele Geflüchtete alles aufgeben müssen, um zu fliehen, bei der Rückkehr ins Heimatland umgebracht werden oder bei der Abschiebung sterben. Ich fand es sehr traurig, zu lernen, dass wir die Leute, die im Krieg sind, nicht über unsere Grenzen lassen.
Ich wünsche mir für meine Zukunft, dass Menschen Streit nicht mit Krieg klären, sondern mit sozialem Handeln und Worten. Man bringt durch Krieg einfach Unschuldige um.
Vor dem Sommercamp hatte ich Angst, dass die Erwachsenen mich nicht ernst nehmen und ich nichts verstehe. Aber alle waren sehr nett zu mir, haben mit mir gesprochen – und ich verstehe eigentlich fast alles. Michael Eder
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