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Schiffe sollen an die Steckdose

Gegen laufende Dieselmotoren: Die Hamburger Linke fordert eine Landstrompflicht für Schiffe im Hafen

Landstrom gilt als wichtiger Baustein der Klimaneutralität in der Schifffahrt

Die Linken in der Hamburger Bürgerschaft haben eine „erschreckende“ Bilanz zur Landstromnutzung von Schiffen im größten deutschen Seehafen gezogen. „Die Landstromanlage in Altona steht seit Jahren – und wird kaum genutzt“, sagte der Hafenexperte der Linken in der Bürgerschaft, Norbert Hackbusch. „Dabei zeigen China, die USA und jetzt Amsterdam, dass eine Landstrompflicht funktioniert. Und gerade in Hamburg mit seinem Hafen mitten in der Stadt ist die Durchsetzung auch entscheidend.“ Daher will sich die Fraktion im Hamburger Parlament nun für eine Landstrompflicht einsetzen, wie der NDR berichtete.

Die am Terminal Altona liegenden Schiffe seien entweder nicht landstromfähig oder noch nicht auf die Anlage vor Ort eingestellt, kritisiert die Fraktion. Landstromfähige Schiffe wie die „Aidasol“ legten wiederum an einem anderen Terminal an, wo bisher keine Landstromanlage existiert. Die Stadt Hamburg hat bereits die Ausrüstung auch der beiden anderen Kreuzfahrtterminals Steinwerder und Hafencity mit Landstrom angeschoben. Zudem sollen mit Tollerort und Burchardkai die ersten beiden Containerterminals mit Landstromanlagen ausgerüstet werden.

Landstrom gilt unter anderem als wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in der Schifffahrt. Bislang lassen viele Seeschiffe im Hafen ihre Motoren weiter laufen, um sich mit Strom zu versorgen – mit entsprechenden Abgasen und CO2-Emissionen. Daher setzt auch der Hamburger Luftreinhalteplan auf eine vermehrte Nutzung von Landstrom.

Allerdings dürfte das Thema aus Wettbewerbsgründen nur im internationalen Maßstab zu lösen sein. Bei einer Pflicht zur Nutzung des im Vergleich zur Nutzung des Schiffsdiesels bislang recht teuren Landstroms könnten Reeder drüber nachdenken, auf andere Häfen ohne Landstrompflicht auszuweichen. Der – noch in der EU-Diskussion steckende – Klimaplan der EU-Kommission („Fit for 55“) sieht vor diesem Hintergrund entsprechende Regeln vor.

„Hamburg sollte dem Beispiel Amsterdam folgen und nicht auf eine Regelung aus Brüssel warten“, heißt es nun aber von der Linken-Fraktion. Sie verlangt daher eine Landstrompflicht in Altona bis spätestens Anfang 2028, in der Hafencity und auf Steinwerder bis Anfang 2029 sowie an den Containerterminals. (dpa)

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