Mieses Geschäft mit dem LBK

Der Anfang 2005 privatisierte Hamburger Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) soll nach einem Bericht von NDR 90,3 im vergangenen Jahr ein Defizit von rund 120 Millionen Euro gemacht haben. Das seien 70 Millionen Euro mehr als vom früheren – städtischen – LBK-Vorstand angenommen. Der neue Mehrheitseigentümer Asklepios bestätigte, das Defizit werde „weit über 100 Millionen Euro“ liegen. In einem solchen Fall sieht der Vertrag des privaten Klinikbetreibers mit dem Minderheitseigentümer Hamburg Ausgleichszahlungen der Stadt vor: Der ehemalige Alleininhaber müsste demnach die zusätzlichen Miesen vom Kaufpreis abziehen. Vor dieser Gefahr hatten SPD und GAL, die den Verkauf des LBK abgelehnt haben, immer gewarnt. Die Finanzbehörde wies den Bericht als „völlig aus der Luft gegriffen“ zurück. Der Jahresabschluss 2004 werde erst Ende August erstellt sein, jede vorher genannte Zahl „entbehrt jeder Grundlage“, so Behördensprecher Simon Menzel. Nach taz-Informationen soll sich das tatsächliche Defizit auf runde 60 Millionen Euro belaufen, wie gut unterrichtete Kreise versicherten. Zurzeit gebe es zwischen Mehrheitseigentümer Asklepios und der Finanzbehörde „das übliche Gezerre“ um das Verbuchen einzelner Posten. Die „Hausnummer 60 Millionen“ aber sei „belastbar“. SMV