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Editorial des RedaktionsteamsWir sind Geno-taz!

Gelegentlich kommt eine Mail von der taz Genossenschaft mit Informationen, Aufrufen oder Ankündigungen. Wie gründlich sie gelesen wird, ist eine Zeitfrage. Ende Mai kam mal wieder eine E-Mail. Diesmal bleibt der Blick hängen.

Die taz Genossenschaft feiert ihren 30. Geburtstag, und die Redaktion gibt aus diesem Anlass ihr Zepter aus der Hand. Eine Gruppe von Ge­nos­s:in­nen übernimmt 16 Seiten dieser Wochenendausgabe rund um das Thema Solidarität. Also schnell beworben und gewartet – und manchmal auch wieder vergessen. Dann kommt die Zusage. Und Euphorie. Nach und nach realisieren wir dann, worauf wir uns da eingelassen haben. Freude, die Redaktion der taz mal im Arbeitsmodus zu erleben, aber auch die bange Frage, ob wir den Anforderungen überhaupt gewachsen sind. Nach einer Videokonferenz zum Kennenlernen beginnen sofort ein reger Mail-Wechsel und Auseinandersetzungen um mögliche oder notwendige Schwerpunkte.

Endlich ist es soweit, wir treffen uns im Konferenzraum der taz. Dort stellen wir fest, dass wir den Durchschnitt der taz Ge­nos­s:in­nen abbilden: Ü50, leichter Männerüberhang, kaum Diversität und viel zu wenig junge Genoss:innen. Damit sind bestimmte Themen einfach nicht präsent.

Aus dem dennoch großen Fundus mitgebrachter und gemeinsam entwickelter Ideen haben wir mit der fachkundigen Unterstützung der Redaktion in vier Tagen diese Genoss:innen-taz gezaubert. Die tägliche Redaktionsarbeit hautnah zu erleben lässt uns zukünftig die taz mit neuer Hochachtung lesen.

Endlich geht es also los und wir sind sehr schnell in all unserer Solidarität gefordert. Welche Themen nehmen wir in die Ausgabe auf? Es gibt überall auf der Welt so viele Konflikte, aber eben auch Gegenmodelle mit Lösungsansätzen. Unterstützt durch die hervorragende Moderation aus der Redaktion finden wir unsere Auswahl.

Schon jetzt fühlen wir uns sehr bereichert durch die Diskussion zu den unterschiedlichen Themen und zu den manchmal auch kleinen Facetten von Solidarität, die wir hier zusammengetragen und diskutiert haben.

Im nächsten Schritt erfahren wir, welche redaktionellen Möglichkeiten wir haben und wie all das konkret in der taz umgesetzt wird. Wir klären, wer die Interviews übernimmt, welche Formate passen, ob dieses oder jenes Titelbild besser geeignet ist, unsere Ideen zu übermitteln. Beim Schreiben unserer eigenen Artikel werden wir in unserer persönlichen Koopera­tionsbereitschaft herausgefordert. Denn unsere manchmal schon detailliert ausformulierten Gedanken konkurrieren mit dem begrenzten Platz.

Dieses Editorial entsteht zum Abschluss unserer gemeinsamen Arbeit. Auch wenn die ersten Tage relativ entspannt liefen, erleben wir jetzt den Hochdruck eines Redaktionsschlusses.

Wie wir mit Solidarität Demokratie- und Klimakrise lösen, den Weg für friedvolles Zusammenwirken und vertrauensvolle Partnerschaften bereiten und mehr Selbstwirksamkeit entwickeln können, dafür wollen wir hier Denkanstöße aus unterschiedlichen Blickwinkeln geben.

Liebe Leser:innen, fragend gehen wir voran. Her mit dem schönen Leben, dem solidarischen Leben, der Revolution für das Leben! Was dafür notwendig ist, müssen wir diskutieren.

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