: Wann sich die Anschaffung zu Hause rechnet
FREIBURG taz | Lichtblick bietet das „ZuhauseKraftwerk“ zunächst nur in Hamburg an. Ab 2010 soll der Vertrieb auf ganz Deutschland ausgeweitet werden. Die Anlagen kommen aktuell nur für größere Gebäude mit einem entsprechend hohen Wärmebedarf infrage, also vor allem für Mehrfamilienhäuser und für kleine Gewerbebetriebe.
Das Aggregat hat eine Heizleistung von 34 Kilowatt. Der jährliche Wärmebedarf des Hauses sollte daher bei mindestens 40.000 Kilowattstunden liegen, was dem Äquivalent von etwa 4.000 Liter Heizöl entspricht. Bei größerem Wärmebedarf werden mehrere der Kraftwerksblöcke installiert, da es die Geräte aus Gründen der Fertigungseffizienz nur in einer Standardgröße gibt. Für gut gedämmte Einfamilienhäuser, die heute längst weniger als 10.000 Kilowattstunden im Jahr verbrauchen, wäre eine solche Heizung erheblich überdimensioniert. Ob in Zukunft auch kleinere Anlagen bereitgestellt werden, ist derzeit nicht entschieden.
Der Hauseigentümer bezahlt einmalig 5.000 Euro als Investitionszuschuss für die schlüsselfertige Installation der Anlage. Damit ist das Kraftwerk für den Endkunden in der Investition billiger als ein konventioneller Gasbrennwertkessel. Innerhalb von zwei Tagen werde die Anlage eingebaut, heißt es bei Lichtblick. Mitsamt Wärmespeicher benötigt sie im Keller eine Fläche von acht Quadratmetern.
Lichtblick trägt anschließend die Kosten für den Gaseinkauf, für die Wartung und mögliche Reparaturen, für Versicherung und Schornsteinfeger. Denn das Kraftwerk bleibt im Besitz des Unternehmens. Dafür bekommt Lichtblick auch den erzeugten Strom. Der Kunde bezahlt die Kilowattstunden Wärme, die er verbraucht. Er schließt mit Lichtblick einen Wärmeliefervertrag ab. Bei der Wahl seines Stromlieferanten bleibt der Kunde unabhängig.
Der Preis der Wärme ist an den Marktpreisindex für Gas des Statistischen Bundesamtes gekoppelt. Somit steigt und fällt der Wärmepreis mit dem Gaspreis. Der Grundpreis werde etwa bei 20 Euro im Monat liegen, heißt es bei Lichtblick. Der Wärmepreis ist allerdings bundesweit unterschiedlich, da er sich am regional herrschenden Gaspreisniveau orientiert. Für den Start in Hamburg hat Lichtblick den Wärmepreis auf 5,79 Cent je Kilowattstunde festgelegt. Lichtblick garantiert, dass der monatliche Abschlag stets geringer sein werde, als wenn der Kunde selbst eine Gasheizung betreiben würde. Außerdem schüttet das Unternehmen aus den Stromerlösen noch einen Bonus von 0,5 Cent je Kilowattstunde an den Hauseigentümer aus und bezahlt dem Hauseigentümer eine monatliche Miete für den Heizungskeller von fünf Euro. BERNWARD JANZING