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Wenn in Neukölln Nordseewetter ist

Berlin-­Neukölln, 327.073 Ein­woh­ne­r*in­nen, darunter knapp 2.000 aus den USA. Das Wetter an diesem Samstag: leicht bewölkt, 24 Grad.

Es bringt mich zum Strahlen, dieses Nordseewetter in Berlin: schnelle weiße Wolken am sehr blauen Himmel, dazu kurze Regenschauer, die sich mit wärmender Sonne abwechseln, und ein heftiger, frischer Wind, der den stinkenden Stadtstaub wegbläst und für ungewohnt gute Luft sorgt – einfach perfekt!

Strahlend wende ich also meinen Blick vom Himmel ab und zurück auf die Neuköllner Straßen – und blicke direkt in die Augen einer Fremden, die die Situation richtig erkannt hat und die Gelegenheit klug nutzt: Sie sei vom amerikanischen Militär, erklärt mir die keineswegs mit irgendwas zugedröhnt wirkende Mittfünfzigerin im gepflegten Althippielook, allerdings ohne jeglichen US-Akzent: „Wir sind ja damals gekommen, um Nazis und Rassismus zu bekämpfen.“ Nun sei allerdings das Geld knapp und man auf Spenden angewiesen – ob ich die gute Sache vielleicht unterstützen wolle?

Ich will, ich kann aufgrund meiner guten Laune gar nicht anders und gebe ihr 2 Euro, womit ich sie ebenfalls zum Strahlen bringe – eine wahrhaft preis-werte Win-win-Situation in Berlin-Neukölln.

Zu Hause erzähle ich meinem Mitbewohner von meiner Begegnung. „Na, hoffentlich kauft sie davon keine Panzer“, sagt der. Alke Wierth

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