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Helfen E-Zigaretten dabei, mit dem Rauchen aufzuhören?
„Die E-Zigarette ist die beste Möglichkeit für Raucher*innen, einen erfolgreichen Tabakstopp mit einer erheblich risikoreduzierten Alternative zu erzielen“, sagte Dustin Dahlmann, Chef des E-Zigaretten-Lobbyvereins Bündnis für Tabakfreien Genuss am Freitag.
Richtig ist:
Ob und wie gut E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung helfen, ist umstritten. Die Dampfer sind schließlich noch nicht mal zwei Jahrzehnte auf dem Massenmarkt – umfassende Langzeitstudien zu ihren Effekten sind deshalb rar. Das internationale Forschungsnetzwerk Cochrane Collaboration war vor zwei Jahren nach der Auswertung von 50 Studien zu dem vorsichtigen Schluss gekommen, dass es aufhörwilligen Raucher:innen mit nikotinhaltigen E-Zigaretten tatsächlich etwas besser gelang, die herkömmlichen Zigaretten liegenzulassen, als mit anderen Nikotinersatzprodukten wie Pflastern oder Kaugummis. Allerdings stuften die Wissenschaftler:innen die Aussagekraft ihrer Ergebnisse selbst nur als moderat ein.
Klar ist: Auch E-Zigaretten sind ungesund. Wie sehr, das ist gar nicht so leicht zu sagen, weil viele E-Raucher:innen auch Tabak rauchen oder geraucht haben – da sind die Effekte schwer zu trennen. Forscher:innen der University of California ermittelten 2019, dass Raucher:innen im Vergleich zu Nichtraucher:innen ein um 160 Prozent erhöhtes Risiko für bestimmte Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronische Bronchitis haben. Bei denjenigen, die mit E-Zigaretten dampfen, sind es immerhin noch 30 Prozent.
Susanne Schwarz
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