Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Am Ende der Spielzeit schlägt immer die Stunde der Jugendclubs der Staatstheater, die ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren dürfen. Die Stunde der „Zwiefachen“, des Clubs der Schaubühne, beispielsweise, der ab Samstag mit „Nach Brundibar“ seine Auseinandersetzung mit Hans Krasas Kinderoper „Brundibar“ zeigt. Oder „Die Aktionisten“, wie sich der Theaterjugendclub des Maxim Gorki Theaters nennt, dessen Projekt sich am Samstag der Frage „Was träumt Berlin?“ widmet und zu diesem Zweck auf den Straßen dieser Stadt erfragtes und gesammeltes Material auch auf Vorstellungen von der Zukunft abgeklopft hat. Es gibt am Maxim Gorki Theater übrigens auch einen 55-Plus-Laienclub, der den schönen Namen „Golden Gorkis“ hat und seine diesjährige Arbeit ebenfalls einer Alltagserforschung der Stadt Berlin und seiner Bewohner gewidmet hat. „Berlin“ ist der Abend überschrieben, der am 27. Juni herauskommen wird. Im Deutschen Theater geht die Spielzeit seit der Intendanz Ulrich Khuon stets mit den Autorentheatertagen zu Ende, die in der vergangenen Woche begonnen haben. Höhepunkt ist dabei stets eine „Lange Nacht der Autoren“ mit neuen Theatertexten, die für diesen Abend szenisch eingerichtet worden sind. In diesem Jahr werden es „Totberlin“ von Sarah Tabea Paulus (eingerichtet von Tobias Wellemeyer), „Schlafinsel“ von Nina Büttner (eingerichtet von Hasko Weber) und „Wir schweben wieder“ (eingerichtet von Cilli Drexel) sein. Dass die reguläre Spielzeit sich dem Ende zuneigt, kann man auch daran erkennen, dass das Hexenkessel Hoftheater heute Abend wieder seinen Betrieb aufnimmt. Und zwar mit einer Theateradaption von Voltaires satirischer Novelle „Candide“ über die beste aller möglichen Welten, die Alberto Fortuzzi im Stil der italienischen Commedia dell’Arte aufgemischt hat.

■ „Nach Brundibar“: Schaubühne, ab Sa

■ „Was träumt Berlin?“: Gorki Studio, Sa

■ Lange Nacht der Autoren: Deutsches Theater, Sa

■ „Candide“: Hexenkessel Hoftheater, ab heute