: Gemüse oder Leben!
Neues Beuteschema bei Überfällen auf Märkte
Ein neuer Trend verbreitet sich offenbar in der Welt des Verbrechens. Wie das Bundeskriminalamt auf einer Pressekonferenz in Berlin am Dienstag bekannt gab, haben mehrere Täter bei Überfällen auf Supermärkte in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz kein Geld eingefordert, sondern palettenweise Gemüse und Obst mitgehen lassen. So habe ein bewaffneter und maskierter Täter im rheinland-pfälzischen Kusel den dortigen Discounter kurz vor Geschäftsschluss betreten und nicht wie üblich die Kassiererin bedroht, sondern den Einsortierer am Gemüsestand. Mit den Worten „Gemüse oder Leben!“ habe er die Herausgabe von Paprika und Spargel gefordert, was ihm auch ausgehändigt wurde. Der Täter sei auf der Flucht. Auch im niedersächsischen Salzgitter sei ein Unbekannter ähnlich vorgegangen und habe vom Leiter eines Supermarkts mit vorgehaltener Waffe „das Obstgold“ gefordert. Mit seiner wertvollen Beute sei der Täter ebenfalls flüchtig, erklärte ein BKA-Sprecher, der von einer deutlich erkennbaren Änderung des Täterverhaltens sprach und einen Zusammenhang mit der Inflation und den hohen Lebensmittelkosten nicht ausschließen wollte. Ob Obst und Gemüse künftig in Tresoren gesichert werden müsse, konnte der Bundeskriminalbeamte nicht sagen.
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