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Schweiz: Reform der Organspende

Nach Volksabstimmung gilt künftig jeder als Organspender, der nicht ausdrücklich widersprochen hat

Die Schweizer haben sich mit deutlicher Mehrheit für eine radikale Änderung bei der Organspende ausgesprochen: Künftig gilt jeder Mensch in der Schweiz als potenzieller Organspender, der dies zu Lebzeiten nicht ausdrücklich abgelehnt hat. Die Regierung will das Transplantationsgesetz entsprechend ändern und bekam dafür bei der Volksabstimmung am Sonntag 60,2 Prozent Zustimmung. Bislang gilt in der Schweiz wie in Deutschland statt der Widerspruchs- die Zustimmungslösung: Organe dürfen nur Menschen entnommen werden, die sich dazu bereit erklärt haben, etwa mit einem Organspendeausweis oder einem Eintrag in einem Onlineregister. Die Regierung hofft, den Mangel an Spenderorganen zu beheben. Gegner der Neuregelung hatten argumentiert, die Widerspruchslösung erhöhe den Druck auf Menschen, die keine Organe spenden wollen. Die Widerspruchslösung gilt bereits in Ländern wie Frankreich, Irland, Italien, Österreich und Spanien. Auch andere nationale Vorlagen kamen bei der Volksabstimmung durch: Gut 71 Prozent Zustimmung gab es zur Erhöhung des Schweizer Beitrags für die europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontex). Das Land gehört zum Schengen-Raum, in dem die Grenzkontrollen weitgehend abgeschafft wurden und profitiert so vom Schutz der EU-Außengrenzen. Gegner aus dem linken Lager forderten, Frontex müsse abgeschafft werden, weil sie schutzbedürftige Menschen aus dem Schengen-Raum fernhalten würde. (dpa)

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