Mafia vs. Klimawandel

In Fässern versenkte Leichen tauchen wieder auf

Der Klimawandel hat jetzt auch Auswirkungen auf die Mafia. Das lässt sich an einer der alten Gangster-Hochburgen ablesen: Las Vegas. Im Spielerparadies gingen die Mobster lange ihrem Lieblingssport nach – ihre Opfer mit Betonfüßen als Inhalt von Fässern auf dem Grund von Gewässern zu versenken. Zum Beispiel in dem Las Vegas nahe gelegenen Lake Mead, der in den dreißiger Jahren beim Bau des Hoover-Damms geschaffen wurde. Wegen der jahrelangen Dürre aufgrund des Klimawandels ist jedoch der Wasserstand des Stausees derzeit auf das niedrigste Niveau seit 1937 gesunken und offenbart seine makabren Schätze. Am Sonntag entdeckten, wie AFP gestern berichtete, Bootsfahrer im Schlamm ein rostiges Fass mit menschlichen Überresten. Aufgrund persönlicher Gegenstände bei der Leiche vermutet die Polizei, dass der noch nicht identifizierte Mensch in den Achtzigern getötet worden sein muss. Dass der früher ziemlich tiefe Lake Mead als Entsorgungsbecken der Mafia diente, ist bekannt, nun ist „die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir weitere menschliche Überreste entdecken werden, wenn der Wasserspiegel weiter sinkt“, sagte ein Polizeisprecher. Und die Mafia hat einen neuen Feind: den Klimawandel. Am liebsten würde sie ihn irgendwo versenken.