die wortkunde:
Kaum zucken die Nato-Staaten angesichts des Blutvergießens in der Ukraine verbal auf, droht Putin mit dem Einsatz seiner Atomwaffen. So, wie Russland seinen Angriffskrieg mit immer brutaleren Mitteln führt und der Westen wegen Skrupeln vor einem Weltkrieg nur zögerlich kontert, kann Russland – im Militärjargon gesprochen – die „Eskalationsdominanz“ zugesprochen werden. Die Komposition stammt aus der Ära des Kalten Kriegs, wurde geprägt vom US-Nuklearstrategen Herman Kahn und dem damaligen US-Außenminister Henry Kissinger und beschreibt die Fähigkeit des „dominanten“ Parts, das Maß der Verschärfung eines Konflikts zu bestimmen. Fragt sich, welches Wort für die schwächere Seite taugen könnte – vielleicht „Deeskalationsunterwürfigkeit“?
Sara Rahnenführer
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