piwik no script img

die wortkunde

Kaum zucken die Nato-Staaten angesichts des Blutvergießens in der Ukraine verbal auf, droht Putin mit dem Einsatz seiner Atomwaffen. So, wie Russland seinen Angriffskrieg mit immer brutaleren Mitteln führt und der Westen wegen Skrupeln vor einem Weltkrieg nur zögerlich kontert, kann Russland – im Militärjargon gesprochen – die „Eskalationsdominanz“ zugesprochen werden. Die Komposition stammt aus der Ära des Kalten Kriegs, wurde geprägt vom US-Nuklearstrategen Herman Kahn und dem damaligen US-Außenminister Henry Kissinger und beschreibt die Fähigkeit des „dominanten“ Parts, das Maß der Verschärfung eines Konflikts zu bestimmen. Fragt sich, welches Wort für die schwächere Seite taugen könnte – vielleicht „Deeskalationsunterwürfigkeit“?

Sara Rahnenführer

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen