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Potenzial für viel mehr

Bei der Premiere in der Münchner Arena verlieren die Fußballerinnen des FC Bayern unglücklich

Aus München Maik Rosner

Am Ende der Arena-Premiere für die Fußballerinnen des FC Bayern ging es nach vielen sportlichen Detailanalysen um das große Ganze. Der Münchner Trainer Jens Scheuer wurde um einen Ausblick gebeten, ob er sich weitere solch stimmungsvollen Spiele auf der großen Bühne wünsche. „Es ist toll, dass 13.000 Leute hier waren. Ich denke, das haben meine Mädels auch verdient. Wer das Spiel gesehen hat, dem war nicht langweilig auf der Tribüne. Das war wirklich ein tolles Spiel“, sagte Scheuer, ehe er den Blick in die Zukunft lenkte: „Ich hoffe doch, dass es keine Eintagsfliege war, sondern dass wir uns die Bühne weiterhin erarbeiten und in der Champions League und bei ausgewählten Spielen so ein Erlebnis wieder haben.“

Scheuer und seine Spielerinnen wünschen sich Wiederholungen, und sie finden ohnehin, dass ihre Arena-Premiere längst fällig war. Die Fußballerinnen des FC Bayern verloren das Hinspiel im Viertelfinale der Champions League gegen Paris St. Germain unglücklich 1:2. Marie-Antoinette Katoto erzielte die Tore für die Gäste jeweils nach Eckbällen und jeweils mitten hinein in Münchner Drangphasen. Klara Bühl gelang mit einem wuchtigen Freistoß immerhin das 1:2 (84.), wodurch der FC Bayern vorm Rückspiel am kommenden Mittwoch im Pariser Prinzenpark weiterhin Hoffnungen auf den Einzug ins Halbfinale hegt.

Vorstandschef Oliver Kahn hatte sich erstmals bei einem Spiel der Frauen eingefunden. Auf der Tribüne saßen zudem Präsident Herbert Hainer, Sportvorstand Hasan Salihamidzic, Männer-Trainer Julian Nagelsmann sowie seine Spieler Leon Goretzka, Dayot Upamecano und Alphonso Davies.

Kahn twitterte: „Ein großer Abend für die FCB-Frauen.“ Offen ist allerdings, ob sie erneut in die Arena dürfen, sofern sie ins Halbfinale einziehen sollten. Während in England, Frankreich, Spanien und Italien die großen Spiele im Frauen-Fußball längst in den großen Stadien ausgetragen werden, hatten die Münchnerinnen lange warten müssen. Im internationalen Vergleich fiel der Zuschauerzuspruch übrigens überschaubar aus. Anderswo werden bei großen Spielen seit Jahren mittlere fünfstellige Zahlen erreicht. Zum Viertelfinal-Rückspiel zwischen den Frauen des FC Barcelona und von Real Madrid werden nächsten Mittwoch 85.000 Fans ins Camp Nou strömen. Das Potenzial scheint auch hierzulande groß zu sein. Es müsste nur mehr geweckt werden, sagen Branchenkenner.

Bayerns Kapitänin Magull sagte danach, es sei „eine gewisse Euphorie“ zu spüren gewesen. Am Sonntag steht zunächst einmal die Rückkehr in den Alltag an, im Bundesliga-Heimspiel gegen die SGS Essen im kleinen Campus-Stadion.

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