: Umzug und Verkauf – Tschüß Schulen
Oberstufen und Berufsschulen könnten nach Plänen des Bildungsressorts nach 2008 Schließungen drohen
bremen taz ■ Viel wurde spekuliert, nun hat Bildungssenator Willi Lemke den Schul-Standortentwicklungsplan für die Sitzung der Bildungsdeputation am kommenden Donnerstag fertig. Setzt er sich damit durch, gehen in den kommenden Jahren in vielen Bremer Schulen die Lichter aus, weil die Schülerzahlen sinken, sagt die Behörde. Doch vor allem braucht der Senator Geld, um die restlichen Schulen sanieren zu können.
Nach Lemkes Plänen werden die Oberstufen in Mahndorf, in der Melanchthonstraße, Pulverberg und Pürschweg aufgegeben. Zur Entlastung der Zentren der Sekundarstufe I soll in einem drei letztgenannten Standorte möglicherweise eine sechsjährige Grundschule entstehen. Die Schule Auf der Hohwisch soll geschlossen werden. Das Förderzentrum Leher Feld könnte mit dem in der Bardowickstraße verbunden und in der Otto-Braun-Straße angesiedelt werden. Die in der Vegesacker Straße verbliebenen Förderschulteile sollen in der Helgoländer Straße zu einer Integrierten Stadtteilschule zusammengefasst, das Grundstück in der Vegesacker Straße verkauft werden.
Dazu trifft es die Kinderschule in der Lothringer Straße, auf deren verbliebenem Grundstück Wohnungen entstehen könnten. In der Fritz-Gansberg- und der Fresenbergstraße sollen Grundstücke aufgegeben, dazu die Grundschulen Osterhop (Hemelingen) und Fährer Flur (Vegesack) geschlossen werden. Wie in der Ansiedlung in der Straßburger Straße, wo der schulpsychologische Dienst residiert, könnte das Gelände verkauft werden.
Dadurch hofft der Senator bis Ende 2008 40.000 Quadratmeter Fläche veräußern zu können. Insgesamt soll er laut einem Senatsbeschluss von vor vier Jahren 110.000 Quadratmeter aus dem Bereich Bildung aufgeben. Bis Ende dieses Jahres will Lemke bereits 37.000 Quadratmeter leer räumen, wenn die Standorte in der Lothringer Straße, Thomas-Mann-Straße, Friedrich-Humbert-Straße, Marcusallee, Lissaer Straße, Kornstraße, Gottfried-Menken-Straße, Willakedamm sowie die Landesbildstelle in der Uhlandstraße und die Landeszentrale für politische Bildung am Osterdeich weichen müssen. Was die Verkäufe finanziell bringen, hat das Ressort offenbar noch nicht endgültig ausgerechnet.
Vorerst unangetastet bleiben die Berufsschulen. Dort seien relativ konstante Schülerzahlen bis 2021 zu erwarten, außerdem habe es schon „Konzentrierungen“ gegeben, heißt es in der Vorlage. Aufatmen können ältere Schüler aber noch nicht. „Im Hinblick auf eine mögliche Reduzierung der Standorte für die Gymnasiale Oberstufe sowie der zukünftig engen Zusammenarbeit mit den Sekundarstufen wird der berufsbildende Bereich jedoch in die regionalen Entwicklungsplanungen einbezogen.“ Schulschließungen in den Jahren nach 2008 schließt Lemke nicht aus. Diese seien abhängig von regionalen Schülerzahlen und Anwahlergebnissen. In den Stadtteilen sollen weiter Runde Tische mit Lehrern, Eltern und Beiräten tagen, die auch „Aufgabezeitpunkte für nicht mehr benötigte Schulgebäude“ festlegen sollen.
kay müller